Monatsarchiv: August 2020

Ringheiligtum als Vorlage für Spielplatz

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Maik Müller   29. August 2020    09:42    Allgemein    0    1184



Heinz Warnecke ging mit einem Lächeln

Der bekannte und verdienstvolle Pömmelter Heimatchronist verstarb im Alter von 99 Jahren.

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Heinz Warnecke war leidenschaftlicher Ortschronist von Pömmelte und Umgebung. Archivfoto: Thomas Linßner


Von Thomas Linßner ›

Pömmelte l Zu Beginn sei eine persönliche Betrachtung erlaubt: Wenn ich in die Suchmaschine meines Zeitungsarchivs den Namen „Warnecke“ eingebe, springen mich mehrere hundert Treffer an. Seien es Beiträge über den Wahl-Pömmelter selbst oder Fotos, die er für Presseveröffentlichungen zur Verfügung stellte. Letzteres geschah stets uneitel und mit großer Offenheit. Derweil es vorkommt, dass Heimatgeschichtler auf ihren Sammlungen sitzen wie die Glucke auf den Eiern, freute sich Heinz Warnecke stets, wenn jemand Interesse an der regionalen Geschichtsschreibung hatte. Als ich Anfang der 1980er-Jahre in der Volksstimme die Anzeige schaltete, „Barbyer Chronik von 1913“ gesucht, bekam ich sofort Post aus Pömmelte. Der ehemalige Lehrer hatte zwar keine Hösesche Chronik antiquarisch anzubieten, wollte aber mal wissen, wer das war, der sich dafür interessierte. Seitdem riss der Kontakt zwischen uns nie ab. Und der Heimatgeschichtler grub bis ins hohe Alter Geschichten aus, die viele Zeitungsartikel wert waren. Egal, ob es wichtige Ergebnisse seiner Recherchen über die Barbyer Juden oder kleine dörfliche Episoden mit Unterhaltungswert waren.

Heinz Warnecke war ein Glücksfall für Pömmelte, Barby und Umgebung. Fakt ist eins: Er hinterlässt eine große Lücke!

Erst im Mai dieses Jahres schrieb ich einen Artikel über ihn, wie er als 99-Jähriger in seinem Garten das Unkraut jätete. Um die zähen Grasbüschel zwischen dem allzeit duftenden Lavendel aus dem Boden zu bekommen, benutzte der betagte, aber relativ fitte Rentner ein probates Hilfsmittel. Unter die kleine Hacke schob er ein Stück Holz. „Das ist sozusagen mein physikalischer Hebel“, lächelte Warnecke still. Und man merkte, dass er dieses Prinzip schon vor 70 Jahren seiner Schuljugend beibrachte.

Wer so etwas im hohen Alter noch tat, dem traute man das magische Alter der 100 Lebensjahre zu.

Doch dazu sollte es nicht kommen.

Wie sein Sohn Thomas (62) sagt, wurde sein Vater acht Tage vor seinem Tod plötzlich bettlägerig. Dann ging alles recht schnell. Am 3. August schlief Heinz Warnecke friedlich ein, mit einem Lächeln im Gesicht.

Sein Sohn Thomas wird die umfangreiche Sammlung (die in Wirklichkeit eine generationsübergreifende Wertarbeit ist) archivieren und auch fortführen. Heinz Warnecke saß fast bis zu seinem Lebensende am Laptop, layoutete die Seiten seiner (Foto-)Bücher und schrieb Texte dazu.

Quelle: Volksstimme vom 12.08.2020 Foto: Archivfoto Thomas Linßner


Maik Müller   13. August 2020    08:45    Allgemein    0    1267